In der täglichen schon-fast-Routine des Intensivstationslebens ist es immer wieder schwierig und ebenso wichtig, kurz mal aus seiner Rolle heraus zu gehen und zu versuchen, sich, die anderen und all den Trubel und die Hektik von außen zu betrachten. Zu sehen dass der Patient, der Mensch, der da liegt, sobald er wach wird, eine Sache oberdringend braucht: eine Erklärung, was zur Axt hier eigentlich los ist!
Man kämpft Tage, Wochen um die Patienten und dann, wenn sie wach werden und man eigentlich zu ihnen gehen sollte, um zu erklären, was geschehen ist, dann kommt meist schon der nächste und der nächste und der nächste…
Oft wird dabei vergessen, den Wachwerdenden, den Augenöffnenden, den Wieder-zu-uns-gehörenden, den sich bewegenden und dabei eine Lähmung bemerkenden zu erklären, wo sie sind, was passiert ist, wer man selbst ist und dass man ihnen nichts böses will. Oft ist es schwierig, den richtigen Zeitpunkt abzupassen zwischen Sedierung und Bewusstsein, verschwommen und klar, weit weg und nah dran, zwischen Buchstabensalat und eben klaren Worten und genau deshalb muss man sich täglich mehrfach wiederholen und wiederholen und wiederholen…
Wollte ich mich nur mal gerade selbst wieder dran erinnern…